05. Therapien

Wozu eigentlich Psychotherapie?

In jeder Altersstufe sind herausfordernde Lebenssituationen ein ganz selbstverständlicher Teil unseres Lebens. Solche Herausforderungen beinhalten die wertvolle Chance, neuartige Perspektiven und Möglichkeiten zu entdecken, persönlich zu reifen und schließlich das eigene Leben neu zu begreifen und neu zu gestalten. Manchmal ist es jedoch schwierig, das allein zu meistern. Dann treten unter Umständen sogar psychische, psychosomatische oder psychosoziale Symptome auf. Professionelle Unterstützung kann dabei helfen, die erforderlichen Schritte zu vollziehen, um über die eigenen Begrenzungen hinaus zu wachsen und Neues zu wagen...

Kurz gefasst könnte man sagen, Psychotherapie ist eine Möglichkeit, zumeist mit Gesprächen oder gemeinsamen Aktivitäten Krankheiten und Störungen zu behandeln (oder auch mitzubehandeln), die psychische Ursachen haben. Zumeist sind diese wiederum Folgeerscheinungen von zwischenmenschlichen und sozialen Belastungen, Schicksalsschlägen oder körperlichen Erkrankungen.

Psychotherapie kann auch in schwierigen Lebensphasen Unterstützung bieten , kann bislang unbekannte Möglichkeiten und Potentiale erschließen helfen, kann die eigene Entwicklung fördern und kann schließlich dazu beitragen, so zu leben, wie es einem selbst im Grunde entspricht...

Die Vielfalt der Therapieangebote - und wie kann man sich orientieren?

Die Vielfalt der psychotherapeutischen Methoden ist heutzutage beinahe unüberschaubar, und immer wieder scheinen neue Methoden hinzuzukommen. Immer wieder gibt es hierbei auch aktuelle Trends, die nach einem „Hype“ von einigen Jahren dann von neuen Trends abgelöst werden. Da fragt man sich, welche Psychotherapie-Methode die beste ist. Die meisten dieser vielfältigen Methoden haben ihre Wurzen jedoch in einigen wenigen grundlegenden Verfahren und sind Weiterentwicklungen, Ausdifferenzierungen und teilweise sogar nur extrahierte Teilverfahren des ursprünglich umfangreicheren Verfahrens. Entscheidend für die Wahl der Therapie-Form sollte immer der konkrete Einzelfall sein und auch die Qualität des Kontakts zum Therapeuten.

Oft stellt sich auch die Frage: „Welche Therapie passt zu welchem Problem?“. Aber diese Frage ist gar nicht so leicht zu beantworten, denn - sozusagen - „viele Wege führen nach Rom“: Die Therapien haben zwar verschiedene Behandlungsansätze – welche aber für den Einzelfall geeignet ist, lässt sich am besten im persönlichen Beratungsgespräch klären.

Im Rahmen der gesetzlichen kassenpsychotherapeutischen Versorgung sind allerdings nur wenige, sehr vielseitige und erprobte Therapie-Verfahren zugelassen.

Grundsätzlich lässt sich sagen, dass ein approbierter Psychotherapeut für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene prinzipiell für alle psychischen Störungen der betreffenden Altersgruppe ausgebildet und zuständig ist, sofern sie nicht vom Arzt behandelt werden müssen – es gibt nur wenige Ausnahmen; das Spektrum ist also äußerst vielfältig.

In meiner Praxis biete ich v.a. Therapien an, die zeitgemäße Weiterentwicklungen der Psychoanalyse sind - oder die gut mit ihr vereinbar sind.

Meine methodische Ausrichtung:

- Therapieunterschiede je nach Altersgruppe -

Während bei Erwachsenen und teilweise auch bei Jugendlichen oft die Sprache das zentrale Ausdrucks- und Kommunikationsmittel in der Therapie ist, können sich Kinder - je nach Entwicklungsstand - sprachlich meist noch nicht so gut ausdrücken.

Stattdessen drücken sich Kinder oft im Spiel aus und verarbeiten auch häufig im Spiel ihre Erlebnisse und Gefühle. Deshalb gibt es für Kinder spezielle spieltherapeutische Ansätze, bei denen der Therapeut je nach Situation mitspielt und hierdurch heilsame therapeutische Impulse setzt und Anregungen gibt. Je jünger ein Kind ist, umso mehr sind die Eltern - oder andere nahe stehende Personen - in den Therapieprozess mit einbezogen.

Jugendliche äußern sich oft mithilfe gestalterischer Mittel (z.B. Malen), sodass die Therapie mit Jugendlichen immer wieder auch kunsttherapeutische Qualitäten hat. Aber auch erlebnisorientierte Ansätze kommen bei Jugendlichen zum Einsatz (z.B. Billard, Kicker, Tischtennis, Handwerken). Hier ist einerseits die Auseinandersetzung mit dem Therapeuten und dem Material wichtig, andererseits das oft gleichzeitig ablaufende, eher beiläufig erscheinende therapeutische Gespräch.

So kann ein- und dieselbe der nachfolgend genannten Therapiemethoden je nach Altersgruppe unterschiedliche Varianten aufweisen.

Tiefenpsychologisch fundierte Kurzzeit- oder Langzeit-Psychotherapie

Eine Weiterentwicklung der klassischen Psychoanalyse, die allerdings mehr auf das "jetzt"(Aktualproblematik) fokussiert und auch mehr das soziale Umfeld mitberücksichtigt. Da dieses Therapieverfahren zahlreiche Einzelmethoden (z.B. auch spieltherapeutische, traumazpezifische und krisenstabilisierende Ansätze) umfasst, kann es bei einer großen Vielfalt von unterschiedlichsten Erkrankungen und für die verschiedensten Altersgruppen nutzbringend angewandt werden. Bei Kindern und jüngeren Jugendlichen werden normalerweise die Eltern mit einbezogen. Besondere Aufmerksamkeit gilt dem Zusammenspiel unbewusster Dynamiken.

Psychodramatische Psychotherapie*

Ein Psychotherapie-Verfahren, in dessen Mittelpunkt Aufstellungs- und Rollenspielmethoden stehen. Auch dieses Verfahren umfasst unterschiedlichste Einzelmethoden. Ursprünglich handelte es sich um einen gruppentherapeutischen Ansatz, der inzwischen aber so erweitert wurde, dass er auch in der Einzeltherapie eingesetzt werden kann. Zu meinem Bedauern ist diese sehr wirkungsvolle Therapiemethode keine gesetzliche Kassenleistung.

Entspannungs- und Achtsamkeitsverfahren*

Klassische Entspannungsverfahren wie Autogenes Trainig und Jakobson-Relaxation werden mit imaginativen und meditativen Verfahren kombiniert. Hinzu kommen körperorientierte Ansätze, die sich ursprünglich u.a. auch aus Methoden der darstellenden Kunst herleiten.

Analytische Psychotherapie

Eine neuere Form der klassischen Psychoanalyse, bei der es weniger um eine Aktualproblematik geht, sondern mehr um die Gesamtpersönlichkeit. In der Kindertherapie dominieren spieltherapeutische Ansätze, und je jünger die Patienten sind, umso mehr werden auch die Eltern mit einbezogen. Besonders wichtig ist die Berücksichtigung unbewusster Vorgänge. (Diese Therapieform biete ich nur unter bestimmten Voraussetzungen an; bitte kontaktieren Sie mich bei Interesse)

Methodenintegrative Psychotherapie*

Eine vielgestaltige Therapieform, die verschiedene therapeutische Ansätze je nach aktueller Erfordernis integriert und nutzt. Nach meinem Verständnis ist dabei eine grundsätzlich tiefenpsychologisch ausgerichtete Verstehensperspektive wichtig, die auch unbewusste Vorgänge berücksichtigt.

Ich biete diese methodischen Ansätze im Rahmen von Einzeltherapien, von Therapie-Seminaren sowie von therapeutischen Zusatzangeboten an. Nähere Informationen hierzu finden Sie auf den entsprechenden hier nachfolgend genannten Seiten (s.u.). Gerne können Sie sich bei weiterem Informationsbedarf auch an mich persönlich wenden.

Die mit * gekennzeichneten Therapieleistungen erfolgen nicht im Rahmen der gesetzlichen Regelversorgung

© Andreas Schopp, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut, 80686 München Laim

Psychotherapie für Kinder, Jugendliche und Erwachsene